Danke, Andreas Brügmann!
Am 2.2.25 um 14:00 Uhr in St. Simeonis wird Pfr. Andreas Brügmann in einer feierlichen Orgelvesper aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Unserer Thomaskirche ist er nicht nur durch seinen jahrelangen Dienst in der Gemeinde verbunden, sondern auch durch seine Arbeit in unserer Mutterkirche St. Simeonis. Wir schätzen seine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, seinen feinen Humor und seine kluge Besonnenheit. Genau wie seine Artikel im Gemeindebrief…
Jetzt hat sich Andreas Brügmann erstmal eine richtige Pause verdient. Aber wenn Du irgendwann mal Sehnsucht nach Deiner Thomaskirche hast, lieber Andreas, dann bist Du uns sooooo willkommen!
„Mit 66 Jahren fängt das Leben erst an“
Diesen Ohrwurm von Udo Jürgens haben viele Menschen im Ohr, die auf das Ende ihrer aktiven Berufszeit zusteuern. So auch ich: Nach 19 Jahren Dienst als Pastor im Evangelischen Kirchenkreis Minden gehe ich zum 1. April 2025 in den Ruhestand, mein letzter Arbeitstag ist der 25. Februar.
Natürlich ist es schön, sich endlich „ganz frei“ den Tag und die Woche einteilen zu können und endlich ungehindert die vielen Dinge machen zu können, die vorher jahrelang, jahrzehntelang zu kurz gekommen sind.
Andererseits kommt auch ein bisschen Wehmut auf—bei allem Stress und Frust, den die Arbeit in der Firma „Kirche“ unter den heutigen Bedingungen mit sich bringt, ist der Beruf des Pastors doch eine wunderbare Aufgabe: Inspiriert von den biblischen Quellen in einer Gemeinde, mit ihr und für sie, zu suchen, was der zweitausendjährige christliche Glaube hier und heute in unserer Welt und in unserem Alltag bedeuten kann.
Ganz unterschiedlichen Menschen und Herausforderungen zu begegnen und sich immer wieder fragen zu dürfen—zu müssen: Was ist der Sinn des Ganzen?!?
Viele Menschen habe ich begleite und viele Menschen haben mich begleitet. Wunderbare Kolleginnen und Kollegen wurden mir geschenkt, wunderbare Mitarbeiter*innen, ob haupt- oder ehrenamtlich. Viele Menschen durfte ich taufen, einige trauen, sehr viele beerdigen.
St.-Jakobus-Kirchengemeinde,
St.-Thomas-Kirche, Offene Kirche St. Simeonis—das waren meine Tätigkeitsfelder, ganz besonders die letztgenannte Kirche. Als ich Ende 2005 nach Minden kam, war gerade die Umstrukturierung der St.-Simeonis-Kirchengemein-de erfolgt, der 1. Pfarrbezirk aufgehoben.
Die „Offene Kirche St. Simeonis“ begann als ein gewagtes Experiment. Ab Ende 2009 wurde ich hier als Pastor im Auftrag des Evangelischen Kirchenkreises tätig und durfte dieses spannende Arbeitsfeld rund 15 Jahre begleiten.
Besonders am Herzen lag mir die ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Schwesterkirche St. Mauritius und die Begegnung mit anderen Religionen, sowie die musikalische Würdigung der wunderbaren Marcussen-Orgel von St. Simeonis.
Die schwierige Aufgabe, eine Kirche ohne eigene Gemeinde, ohne eigenes Personal, ohne Presbyterium und ohne volle Kirchensteuern, dennoch zu erhalten und mit Leben zu füllen, konnte das St.-Simeonis-Team (der Kreis der ehrenamtlichen Gastgeberinnen und Gastgeber und der Förder- und Freundeskreis) bislang tatsächlich erfüllen, mit Gottes Hilfe.
Gute Nachricht trotz schwieriger Zeiten: Die Synode des Kirchenkreises möchte, dass die Arbeit der Offenen Kirche St. Simeonis und der Simeons Herberge weitergehen soll. Eine volle Stelle für eine Gemeindepädagogin oder einen Gemeindepädagogen ist geplant, um beide Arbeitsfelder miteinander zu verbinden und neu zu beleben.
Herzliche Grüsse
Pastor Andreas Brügmann